Claus Wergin wurde 1956 in Wismar geboren. Er wuchs bei seiner Mutter auf, die Eltern waren getrennt. Früh geprägt haben ihn die kirchlichen Gruppen in seinem Stadtteil. In diesen engagierte er sich und diese waren seine Bezugsgruppen. In seiner Schulklasse war er der Einzige, der zur Christenlehre ging, der nicht in die FDJ eintrat und der sowohl die Jugendweihe als auch den Wehrdienst verweigerte.
1972 verließ er die Schule nach der 10. Klasse – zeitgleich wurde das Elektrounternehmen des Vaters, in das auch Claus Wergin einsteigen sollte, enteignet. Daher machte er zunächst eine Ausbildung als Gasmonteur. Anschließend erfolgte eine Ausbildung als Sozialdiakon. Mit 23 Jahren trat er in Schwerin seine Stelle in der sozialdiakonischen Jugendarbeit an und begann mit dem Aufbau der Offenen Jugendarbeit. Zunächst in der „Oase“ und später im „Paulskirchenkeller“ (PKK) trafen sich nicht nur Teile der evangelischen Jugendbewegung, sondern auch viele Schweriner Jugendliche, die nicht in das Bild der DDR passten.
Claus Wergin und der Paulskirchenkeller wurden von Polizei und Staatssicherheit umfangreich überwacht. Zudem wurden gegen Wergin zahlreiche Zersetzungsmaßnahmen durchgeführt, mit dem Ziel ihn beruflich und privat zu diskreditieren. 1988 gab es dann so viele Gerüchte und Lügen, dass er seine Arbeit als Sozialdiakon nicht mehr ausüben konnte.