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26. September 2017 von 10.00 bis 16.30 Uhr
Historisch-Technisches Museum Peenemünde

Landesgedenkstättenseminar Mecklenburg-Vorpommern
"1942 – 1992 – 2017: Erinnerung an die NS-Zeit im Wechsel der Generationen"

Das nächste Landesgedenkstättenseminar Mecklenburg-Vorpommern findet am Dienstag, den 26. September 2017 im Historisch-Technischen Museum Peenemünde statt und wird sich mit Fragen des Erinnerns an den Nationalsozialismus im Wechsel der Generationen beschäftigen.

Im Jahr 1992 sollte in Peenemünde der fünfzigste Jahrestag des weltweit ersten erfolgreichen Flugs einer Großrakete am 3.10.1942 gefeiert und dieses Ereignis zum Anlass genommen werden, einen Ort zur Werbung für die deutsche Raketenindustrie zu schaffen. Damit wurde einseitig der Beginn des Raumfahrtzeitalters erinnert und der historische Rahmen dieser Innovation verdrängt, die als Verbrechen gegen die Menschlichkeit hergestellt und als Kriegsverbrechen geplant und eingesetzt wurde. Entsprechend empört waren die internationalen Reaktionen auf das Vorhaben. Der Vorwurf, Deutschland wolle sich nach der Wiedervereinigung seiner verbrecherischen Geschichte entledigen, erzeugte einen politischen Skandal, und die Veranstaltung wurde nie durchgeführt.

Diese Episode zeigt die tagespolitische Bedeutung der Erinnerung an die Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs – zumindest vor einer Generation. Das Seminar möchte ausgehend von diesem Beispiel der Frage nachgehen, wie sich die Erinnerung in den letzten 25 Jahren verändert und welche Bedeutung die Geschichte im öffentlichen Bewusstsein, dem Schulunterricht, der politischen Bildung und als Teil einer differenzierten europäischen Erinnerung heute hat. Der Kampf von Erinnerung und Mahnung gegen das Verdrängen, der die Gründung vieler Erinnerungsorte und Gedenkstätten prägte, ist kaum noch präsent. Stattdessen ist die Erinnerung, auch durch immer weniger direkte, persönliche Verbindungen in die NS-Zeit, entemotionalisiert worden, ja abgekühlt. Das Interesse an der Geschichte, das Bedürfnis sie zu verstehen und daraus zu lernen, ist dennoch nicht weniger geworden, wie die Besucherzahlen der Erinnerungsorte und Gedenkstätten belegen.

Die einführenden Vorträge und die Podiumsdiskussion setzen sich mit diesem Wandel auseinander und möchten Erklärungsansätze liefern. Dies wird unter anderem beispielhaft thematisiert an der deutsch-polnischen Erinnerungskultur zum Warschauer Aufstand. Damit erweitert sich der Fokus des diesjährigen Landesgedenkstättenseminars gleichsam erstmals auf eine bi-nationale Ebene. In den anschließenden Workshops wird diskutiert, mit welchen Angeboten man heute Besucher erreichen und interessieren kann.

Das vollständige Programm finden Sie <link file:179 _blank download "Opens internal link in current window">hier</link>.

 
Das Landesgedenkstättenseminar richtet sich an ein breites Publikum und möchte Fachleute aus der Gedenkstättenarbeit mit Interessierten aus den Bereichen Schule, Erwachsenenbildung und Universität ins Gespräch bringen.

Das Seminar ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Für Lehrkräfte öffentlicher Schulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern werden die Reisekosten nach Landesreisekostenrecht übernommen.

Bitte melden Sie sich - sofern noch nicht geschehen - bis zum 20. September 2017 beim Historisch-Technischen Museum in Peenemünde an.

Historisch-Technisches Museum Peenemünde
Im Kraftwerk
17449 Peenemünde
Tel: +49 (0) 38371 5050
E-Mail: <link htm@peenemuende.de>htm@peenemuende.de</link>

 

Das Landesgedenkstättenseminar ist eine Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern mit dem Historisch-Technischen Museum Peenemünde und dem Museum des Warschauer Aufstandes.


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