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Aktuelle Meldung

08.12.2010, 19Uhr
Dokumentationszentrum Schwerin

"Zur Vermeidung weiterer Provokationen".
Die kurze Lebensgeschichte des Michael Gartenschläger.
Einladung zur öffentlichen Aufführung des Radio-Features.

Strausberg bei Berlin im August 1961: Der 17-jährige Lehrling Michael Gartenschläger protestiert mit vier Freunden gegen den Mauerbau. "Macht das Tor auf!" und "Freie Wahlen!" pinseln sie an Garagen und Einfahrten. Die "konterrevolutionäre Terrorbande" wird festgenommen. Michael Gartenschläger wird zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt.

Nach zehn Jahren Haft in der DDR wird er 1971 von der Bundesrepublik freigekauft. Er zieht nach Hamburg, betätigt sich als Fluchthelfer und holt 31 Menschen aus der DDR.

Im Frühjahr 1976 demontiert Gartenschläger an der DDR-Grenze zwei Selbstschussapparate. Der "Spiegel" veröffentlicht die Funktionsweise der "Todesautomaten", deren Existenz die DDR bis dahin immer geleugnet hatte. Als sich Gartenschläger am 30. April 1976 erneut dem DDR-Grenzzaun nähert, wird er von einem Stasi-Kommando erschossen. Man verscharrt ihn auf dem Schweriner Waldfriedhof als "unbekannte Wasserleiche aus der Elbe".

Die Todesschützen werden nach dem Fall der Mauer vom Landgericht Schwerin freigesprochen.

Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Autor und Regisseur Roman Grafe statt.

Sie sind herzlich eingeladen.

Der Eintritt ist frei.


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