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Aktuelle Meldung

18.09.-26.10.2012, dienstags bis freitags 12.30 – 16.00 Uhr
Dokumentationszentrum Schwerin

„Bekenntniszeichen.
Die Junge Gemeinde in der DDR im Spannungsfeld zwischen Staat und Kirche"

Die Junge Gemeinde in der DDR war keine Organisation, sondern eine Form der evangelischen Gemeindearbeit. Eine eigenständige christliche Jugendorganisation wurde neben der "Freien Deutschen Jugend" in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR nicht zugelassen.

Insbesondere in den 1950er Jahren versuchte der Staat durch vermehrte Repressionen gegen die Junge Gemeinde, die jungen Menschen für sich zu gewinnen. 1953 wurde die Junge Gemeinde als "getarnte illegale Agenten- und Spionageorganisation" diffamiert. Schüler und Studenten wurden wegen ihrer Zugehörigkeit zur Jungen Gemeinde von den Oberschulen verwiesen bzw. exmatrikuliert. Kirchliche Mitarbeiter wurden in der Presse als Agenten westlicher Geheimdienste beschimpft. Später versuchte die SED mit anderen Methoden den Einfluss der Kirche zurückzudämmen. Mit der Einführung der Jugendweihe 1954 setzte sie den Prozess der "Entkirchlichung" der DDR fort. Die Junge Gemeinde blieb trotz der staatlichen Repressalien bis zum Ende der DDR lebendig und förderte demokratisches Gedankengut. Viele Akteure der Friedlichen Revolution haben ihre geistigen Wurzeln in der Jungen Gemeinde.

Die Ausstellung dokumentiert auf 20 Tafeln Geschichte und Wirkung der Jungen Gemeinde. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland
Obotritenring 106, 19053 Schwerin

dienstags bis freitags 12.30 – 16.00 Uhr
außerhalb der Öffnungszeiten nach vorheriger Anmeldung unter 0385 - 74 52 99 12


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